Polizei und Medien

Die Forschungsarbeit beschäftigt sich sowohl auf theoretischer als auch empirischer Ebene mit den Konflikten, Spannungsfeldern, Chancen und Potentialen des alltäglichen Informationsaustausches zwischen den Österreichischen Medien und VertreterInnen der polizeilichen Medienarbeit.

Polizeiliche Öffentlichkeitsarbeit vs. Mediale Berichterstattung

Konflikte, Spannungsfelder, Chancen & Potenziale

Im Rahmen dieses Projektes soll die Art des alltäglichen Informationsaustausches zwischen den Österreichischen Medien und Vertretern der polizeilichen Medienarbeit erforscht, sowie Ursachen für latente Spannungen und offene Konflikte ergründet und transparent gemacht werden. Zu diesem Zweck werden die Systeme Polizei und Medien, sowie ihre strukturellen Koppelungen untersucht und auf mögliche Konfliktpotentiale und Änderungsmöglichkeiten hin analysiert. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei der Kommunikation innerhalb der Organisationen und zwischen den Organisationen gewidmet. Die Forschungsergebnisse sollen vor allem den an diesen Vorgängen beteiligten AkteurInnen eine Basis für gegenseitiges Verständnis bieten sowie eine Sensibilisierung für eventuell unsichtbare Grenzen des Möglichen im täglichen Miteinander forcieren und Ausgangspunkte für eine verbesserte Kommunikation zwischen dem Medien- und dem Polizeisystem und damit eine solide Basis zur zielgerichteten Information der Öffentlichkeit bieten.

Zwar gibt es bereits Auseinandersetzungen und Bemühungen auf beiden Seiten, allerdings wurde noch nie umfassend nach den Ursachen und Veränderungsmöglichkeiten geforscht. Diese Studie wird aufgrund der sehr breit angelegten, österreichweiten Untersuchung unter Beteiligung aller wesentlichen AkteurInnen in diesem Bereich aufschlussreiche Erkenntnisse über die systemimmanenten und systemübergreifenden Probleme geben. Erstmals ergibt sich daraus in Österreich die Möglichkeit, problemorientierte Maßnahmen zu ergreifen, bisher noch unbekannte Chancen und Potentiale aufzuzeigen und zukunftsfähige Strategien zu entwickeln.


Zur Beantwortung der Fragen werden insgesamt 37 umfassende qualitative Interviews mit VertreterInnen der Polizeilichen Pressearbeit und des Österreichischen Mediensystems durchgeführt, transkribiert und anschließend ausgewertet und analysiert um die Standpunkte, Motive und möglichen kontroversiellen Sichtweisen zu ergründen. Zusätzlich zur Produktion der medialen Botschaften (auf Polizei- und Medienseite) sollen sowohl die Prozesse der Bedeutungsvermittlung als auch die vermittelten Bedeutungen diskursanalytisch betrachtet werden. Zu diesem Zweck werden die von der Polizei ausgesandten Meldungen und die in den Medien veröffentlichten Beiträge gesammelt und analysiert.

Projektteam: Mag.a Dr. in Bettina Pirker und Hofrat Mag. Dr. Rainer Dionisio